Monatsarchiv Februar 2016

VonPeter Egan

Plädoyer für mehr Parkplätze

Seit Jahren diskutieren wir ergebnislos den Mangel an innerstädtischen Parkplätzen sowie die zunehmende Stauneigung am AOK-Knoten und entlang des Innenstadtrings. Viele Kommunalpolitiker verstehen Verkehrsraumbewirtschaftung als erzieherische Maßnahme. Wer mehr Straßen und Parkplätze baue, erzeuge mehr Verkehr und halte die Bürger davon ab, auf Bus oder Fahrrad umzusteigen. Sind Politiker die Schulmeister der Nation? Sollen Kommunalpolitiker den Bürgern vorschreiben, wie sie ihr mobiles Leben führen? Die WAB meint: Nein!!

Einzelhandel und Gastronomie sind darauf angewiesen, dass die Menschen gern in die Innenstadt kommen, und zwar mit dem Verkehrsmittel ihrer Wahl. Viele Bürger haben ein eng getaktetes Leben und können auf das Auto nicht verzichten. Wenn Politiker das nicht akzeptieren, lassen sie nicht nur die Bürger in Stich, sondern auch die ansässigen Unternehmen.

Mit der Bebauung des Lindenhofs und der Reitbahn gehen 200 Parkplätze verloren, ohne dass ein Ersatz in Sicht wäre. Zusätzlich führen diese und andere Bauprojekte dazu, dass mehr Menschen in der Innenstadt wohnen und arbeiten werden. Verkehrsanalysen warnen seit Jahren, dass insbesondere der AOK-Knoten zur Staufalle wird, die weit in die umliegenden Straßen ausstrahlt.

Die aktuellen Bauprojekte zeigen, dass selbst eine vollflächige Tiefgarage unter den neuen Gebäuden gerade so viele Parkplätze schafft, wie für die neuen Wohnungen, Büros und Geschäfte gebraucht wird. Ein Ersatz der wegfallenden 200 oberirdischen Parkplätze ist so nicht zu erreichen. Der Vorschlag den Lokschuppen aufzustocken ist eine gute Idee für Pendler, aber er hilft den Kunden der Innenstadtgeschäfte nicht.

Wenn wir neue innenstädtische Parkplätze schaffen, unsere städtebauliche Optionen erweitern und den Verkehr im Innenstadtkern reduzieren wollen, brauchen wir eine zentrale Tiefgarage mit 300 Plätzen, zum Beispiel unterhalb des Stormarnplatzes oder des Rathausplatzes. Wahrscheinlich gibt es auch andere Lösungsansätze. Nichtstun ist jedenfalls keine Lösung.

Wie denken Sie darüber? Teilen Sie Ihre Ideen mit uns, besuchen Sie die WAB-Fraktion jeden 1. und 3. Dienstag um 19:00 im PRH.

Peter Egan