Am 27.September wird in Ahrensburg der Bürgermeister für die nächsten 6 Jahre gewählt. Neben zwei Konkurrenten stellt sich der Amtsinhaber zur Wiederwahl. Aus den Nachbargemeinden Bargteheide, Großhansdorf oder Trittau wissen wir, dass erfolgreiche Bürgermeister für eine zweite Amtsperiode oft parteiübergreifende Unterstützung finden. Unabhängig vom Parteibuch schätzen sich Feierabendpolitiker glücklich, wenn sie eine effiziente Verwaltung und einen erfolgreichen Bürgermeister als Partner haben. In Ahrensburg ist das diesmal nicht so. Warum eigentlich nicht?
Erfolgreiche Bürgermeister/innen zeichnen sich bei aller Verschiedenheit der Städte und der Personen durch drei Merkmale aus:
Unser amtierender Bürgermeister konnte in allen drei Bereichen leider nicht punkten. Trotz Stellenausweitung und großen individuellen Einsatzes seiner Mitarbeiter bleibt vieles liegen, einige Abteilungen wirken demotiviert. Wir warten zum Beispiel immer noch auf die Jahresabschlüsse der letzten drei Jahre. Viele Probleme im Tagesgeschäft führten wiederum dazu, dass die Informationen und Entscheidungsvorlagen oft ungenügend sind, so dass die Politiker große Schwierigkeiten bei der Meinungsbildung haben.
Bei dieser oft diffusen Informationslage wäre es umso wichtiger, dass der Bürgermeister sich persönlich einbringt und mit den Politikern nach gemeinsamen Lösungen sucht, aber diesen Versuch hat Herr Sarach viel zu selten erfolgreich beschritten.
Weitere 6 Jahre Stillstand können wir uns nicht leisten. Unser neuer Bürgermeister muss kein Verwaltungsexperte sein, auch das Parteibuch ist egal. Wir brauchen einen Kandidaten, der seine qualifizierten Mitarbeiter/innen motivieren und führen kann, klare Prioritäten setzt und die Zusammenarbeit mit den Fraktionen und den Bürgern zum Schwerpunkt seiner Arbeit macht. Bis zum Wahltag werden sich die Kandidaten mehrmals öffentlich vorstellen. Machen Sie sich ein Bild, stellen Sie kritische Fragen und, vor allem, gehen Sie zur Wahl!
Hinrich Schmick, Fraktionsvorsitzender der WAB
Die verheerenden Zustände in Afghanistan, Syrien, Irak und anderen Krisenländern haben zu einem starken Anstieg der Flüchtlinge geführt, die bei uns Schutz vor Verfolgung und eine neue Zukunft suchen. Nach einem festgelegten Schlüssel werden die Flüchtlinge auf die Gemeinden verteilt, so dass die Hilfe solidarisch von uns allen erbracht wird. Um die Flüchtlinge vertretbar unterzubringen plant Ahrensburg den Bau weiterer Flüchtlingsunterkünfte am Reeshoop, an der Langen Koppel und, als neuen Standort, am Ahrensburger Kamp.
Während die Anwohner nahe der bereits bestehenden Standorte einer Erweiterung der Kapazitäten gelassen entgegen sehen, wehren sich einige Anwohner am Ahrensburger Kamp gegen den Bau einer Flüchtlingsunterkunft für maximal 25 Flüchtlinge in ihrer Nachbarschaft. Die Argumente reichen von Angst um ihre Kinder bis zur Sorge, dass der Wert ihrer Immobilie sinken könnte.
Die WAB meint, dass bei der Betreuung und Integration der Flüchtlinge solidarisches Verhalten aller Bürger gefragt ist. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass Flüchtlinge die Sicherheit der Anwohner gefährden oder das nachbarschaftliche Zusammenleben beeinträchtigen könnten. Im Gegenteil, das stabile, soziale Umfeld der Siedlung bieten vielfältige Möglichkeiten, den Flüchtlingen auf dem Weg in unsere Gesellschaft zu helfen, besonders, wenn sich dort entsprechende Paten bereit finden würden.
Andererseits haben wir Verständnis für manche erschrockene Reaktion betroffener Nachbarn. Die Verwaltung hat es wieder einmal versäumt, die Bürger rechtzeitig zu informieren, einzubinden und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Der Plan für die Unterkunft am Ahrensburger Kamp wurde am 25.03. veröffentlicht und sollte in aller Eile am 14.04. im Sozialausschuss beschlossen werden. Erst nach Protesten von Bürgern und Politik wurden ein Erörterungstermin und die Verschiebung der Entscheidung auf Mitte Mai beschlossen. Die WAB setzt sich dafür ein, gemeinsam die Lage zu beruhigen und die bestmögliche Lösung zu finden. Die bisher vorgeschlagenen Ausweichmöglichkeiten werden geprüft; doch ist zu bedenken, dass die geplanten Kapazitäten schon jetzt mittelfristig kaum ausreichen werden.
Nicht jeder Anwohner wird – auch nach der Erörterung – von einer unausweichlichen Baunotwendigkeit überzeugt werden können, aber wir setzen auf die Mehrheit der besonnenen und empathischen Familien im „Redder“, die den Flüchtlingen signalisieren. „Ihr seid uns willkommen!“
Hinner Schmick / Gabi Schwintzer
Die Straße, in der wir leben, ist öffentlich, aber sie ist in ihrer Gestaltung und Qualität auch Teil unseres unmittelbaren Lebensumfeldes. Wenn diese Straße ausgebaut werden soll, ist dies eine gute Gelegenheit, das Zusammenwirken zwischen Autos, Fußgängern und Radfahrern zu verbessern, Lärmschutz einzuführen und das Erscheinungsbild aufzuwerten. Dies kann nur gelingen, wenn die Anlieger früh einbezogen werden und genug Zeit eingeplant wird, damit Anlieger, Politik und Verwaltung gemeinsam eine gute Lösung finden. Damit ist die Neugestaltung von Straßen ein Bereich, in dem Politik und Verwaltung zeigen können, wie ernst sie die Bürgerbeteiligung nehmen.
In Ahrensburg steht aktuell die Sanierung des Pionierwegs an. Ohne Bürgerbeteiligung entstand in der Verwaltung ein Entwurf, der am 04.03 erstmalig der Politik und der Öffentlichkeit präsentiert wurde und 14 Tage später beschlossen werden sollte. Dazwischen wurde kurzfristig eine Anliegerversammlung eingeschoben, die aber nur der Klärung von Fragen und der Erläuterung der zu zahlenden Ausbaubeiträge diente. Von einer systematischen Beteiligung der Anlieger konnte keine Rede sein.
So geht es nicht! Wir müssen das Recht und die Gelegenheit haben, uns bei der Gestaltung unseres Lebensumfeldes einzubringen. Das braucht Zeit und will gut moderiert sein, aber es lohnt sich. Wenn die Bürger schon bei der Gestaltung ihrer Wohnstraße kaum eingebunden werden, was erwartet uns dann wohl bei der Gestaltung unserer Innenstadt und unserer Parks? Bestimmen dann nur noch externe Stadtplaner aus Hamburg oder Lübeck über unsere Zukunft?
Die Anlieger am Pionierweg werden einen großen Teil der Sanierungskosten in Form von Anliegerbeiträgen bezahlen, aber mitbestimmen sollen sie nicht. Besteht die Beteiligung der Bürger also nur in der Beteiligung an den Kosten?
Die WAB wehrt sich gegen dieses technokratische und bürgerferne Politikverständnis. Wenn Sie uns dabei unterstützen wollen, kommen Sie doch mal zu unserer offenen Fraktionssitzung am 1. bzw. 3. Dienstag um 19:00 im Peter-Rantzau Haus oder kontaktieren Sie uns unter
Peter Egan, Stadtverordneter
Den Begriff des „ehrbaren Kaufmanns“ gibt es bereits seit ca. Anfang des 16.Jahrhunderts. Er wird auf die Kaufleute der Hanse zurückgeführt. Der Begriff steht für ein ausgeprägtes Verantwortungsbewußtsein für das eigene Unternehmen, für die Gesellschaft und für die Umwelt. Im engeren Sinne orientiert sich der ehrbare Kaufmann an Tugenden, die die Wirtschaftlichkeit fördern. Hierzu gehören neben Redlichkeit und Ehrlichkeit, auch Sparsamkeit, Mäßigkeit, Genügsamkeit und Weitblick. Letzteres oft langfristig, über Generationen hinweg.
Diese Grundidee des „ehrbaren Kaufmanns“ ist spätestens seit der Finanzkrise wieder hochaktuell, und wird Neu-Deutsch mit den Begriffen: „Corporate Governance“ (Führung und Kontrolle von Unternehmen) und „Corporate Social Responsibility“ (Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen) bezeichnet. Das Ziel ist: das langfristige Fortbestehen des Unternehmens zu sichern. Erreicht wird dies durch eine vorsichtige Investitionsplanung, Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Kunden/Lieferanten, sowie den Ressourcen und der Umwelt.
Für die Stadt sollte das Vertrauen seiner Bürger wichtigstes Wirtschaftsgut sein. Dazu gehört für die WAB unbedingt ein verantwortungsvoller Umgang mit den Steuergeldern.
Wir – die WAB – hätten uns sehr gewünscht, daß eine Mehrheit der Politiker, die die Finanz- und Investitionsplanung (besonders bezüglich Verpflichtungsermächtigungen für Folgejahre) in der Stadtverordneten-Versammlung beschlossen haben, im Sinne eines „ehrbaren Kaufmanns“ mit mehr Weitsicht und Vorsicht gehandelt hätten. Doch davon kann leider keine Rede sein. Der jetzige Plan für die Folgejahre bedeutet eine Kreditaufnahme in zweistelliger Millionenhöhe. Dies ist vor allem eine deutliche Abkehr von der bisherigen Konsolidierung der Ahrensburger Finanzen. Leider!
Abschließend können wir Alle einfach nur hoffen (und beten), daß Ahrensburg außergewöhnlich hohe und unverhoffte Steuermehreinnahmen in diesem und den Folgejahren hat, daß projektbezogene Förderungen von Bund oder Land generiert werden können – und, daß das Zinsniveau weiterhin auf einem sehr niedrigen Stand bleibt oder sogar weiter absinkt.
Brigitte Krogmann, Vorsitzende der WAB
Auf Dauer nicht mehr auszugeben als man einnimmt, erscheint wie eine Binsenweisheit. Und doch gibt es in Ahrensburg viele Politiker, die diese Regel bei der Verwaltung öffentlicher Gelder nicht akzeptieren. Nach einer dramatischen Neuverschuldung um 25 Mio € in 2009/2010 konnten wir dank unerwartet hoher Steuereinnahmen in 2011-2014 die Schulden leicht zurückführen, aber diese eher zufällige Konsolidierungsphase ist nun vorbei.
Der aktuelle Haushaltsentwurf Ahrensburgs sieht vor, dass die Stadt in 2015 6 Mio € mehr ausgeben wird als sie einnimmt. Bis zum Jahr 2018 soll unsere Verschuldung gar auf atemberaubende 41 Mio € steigen. Versucht man, diesen Trend zu hinterfragen erfährt man, warum Projekt A unverzichtbar sei, Projekt B alternativlos und Projekt C sowieso.
Aber brauchen wir wirklich mehr Personal in der Verwaltung und 4,50m breite Radwege? Müssen die Kosten für die Pflege unserer Parks Jahr für Jahr steigen? Brauchen wir für jedes Projekt teure externe Berater? Kommunales Haushalten ist ein stetiges Ringen um den bestmöglichen Einsatz knapper öffentlicher Mittel Es geht darum, was wir uns leisten können und nicht was wir uns leisten wollen!
Ein Besuch im Ruhrgebiet gibt einen Eindruck von den Folgen finanziellen Versagens. Überschuldete Kommunen „sterben von Innen“. Die öffentliche Infrastruktur verschwindet und mit ihr Unternehmen, Arbeitsplätze und die jungen Menschen.
Ahrensburg ist derzeit noch vergleichsweise solide aufgestellt, aber wenn wir 2018 mit 41 Mio € verschuldet sind, wie im Haushaltsentwurf vorgesehen, kann uns eine Erhöhung des Zinsniveaus oder die Abwanderung wichtiger Unternehmen schnell in eine prekäre Lage bringen.
Um dieses Risiko zu vermeiden, wird die WAB weiter für sparsame Haushaltsführung kämpfen. Es geht um die Zukunft unserer Stadt und unserer Kinder, die unsere Schulden sonst bezahlen müssen.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein schönes und sparsames Weihnachtsfest und ein finanziell erfolgreiches neues Jahr.
In der Zeitung war letzte Woche zu lesen, dass ein SPD-Landtagsabgeordneter Vorwürfe gegen seine Ahrensburger Stadtverordnetenkollegen erhebe, weil sie den Bau von günstigen Wohnungen verhinderen. Der Abgeordnete aus Kiel hätte sich besser schlau machen sollen, bevor er urteilt.
Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit erarbeiten aktuell die Rahmenbedingungen, um bis 2030 circa 2 400 zusätzliche Wohneinheiten zu schaffen. Das soll schwerpunktmäßig durch Innenverdichtung und Aufwertung bestehender Nutzungen geschehen und nicht durch den Bau isolierter Siedlungen am Stadtrand. Vorgesehen ist eine breite Palette von Angeboten für Jung und Alt, die sich in die gewachsenen städtebaulichen und sozialen Strukturen einfügen. In den durch Einfamilienhäuser geprägten Quartieren wollen wir über neue Bebauungspläne die Verdichtung fördern und unbebaute Siedlungssäume zur Bebauung freigeben. Damit vermeiden wir eine weitere Zersiedelung und nutzen die bestehende Infrastruktur wie Straßen, KiTas, Schulen optimal aus.
Aktuell sind bereits 1 000 zusätzliche Wohneinheiten im Bau oder in der Planung, die bis 2018 realisiert werden sollen. Der Erlenhof ist das größte Einzelprojekt, aber auch im Reeshoop-Viertel, am Ohlendamm, an der Hamburger Straße und an der Otto-Siege-Straße gibt es wichtige Vorhaben mit Mietwohnungen. Auf dem „Lindenhof“ und der „Alten Reitbahn“ gibt die Politik vor, dass vor allem kleine Wohnungen angeboten werden sollen.
Zum Gesamtprogramm gehört ein angemessener Anteil von günstigen Wohnungen, wie zum Beispiel die Genossenschaftswohnungen im Reeshoop-Viertel. Leider sind die aktuellen Subventionen für Sozialwohnungen für Investoren und Genossenschaften unattraktiv. Daher wird die Stadt erwägen, städtische Grundstücke für sozialen Wohnungsbau zu reservieren. Insbesondere am Mühlenredder sehen wir eine gute Chance, generationenübergreifende soziale Wohnstrukturen zu fördern.
Wenn Sie zur Kommunalpolitik allgemeinen „Klugschnack“ hören wollen, gehen Sie zu einem Landtagsabgeordneten. Wenn Sie über solide Fakten und konkrete Pläne für Ahrensburg diskutieren wollen, laden wir Sie ein zu den öffentlichen Fraktionssitzungen der WAB. Wir treffen uns jeden 1. und 3. Dienstag um 19:00 im PRH.
Die Sommerferien sind fast vorüber. In Ahrensburg sind in diesen Wochen viele Arbeiter derartig fleißig gewesen, dass den Urlaubsreisenden die Veränderung unserer Stadt ins Auge springen muss. Angefangen mit der Ausbesserung und Belagserneuerungen einiger Straßenzüge. Unsere Straßen sind überaltert, es wurde seit Jahren kein Geld für die meist notwendigen Reparaturen ausgegeben. Die WAB hat sich bei den Haushaltsberatungen 2013 mit ihrem Antrag um Bewilligung zusätzlicher Haushaltsmittel für Straßenreparaturen dafür eingesetzt, dass für die Erhaltung und notwendige Reparaturen Gelder zweckgebunden freigegeben wurden. Für Ahrensburg ist das ein Schritt in die richtige Richtung, der Verfall ganzer Fahrbahnabschnitte und die enorme Belastung der Fahrzeuge durch die gewaltigen Schlaglöcher geht wohl allen ziemlich auf den Nerv.
Die Aufstellung der Lärmschutzwände auf dem Ostring geht in die zweite Phase. Eine Seite wurde bereits fertiggestellt, die Wände sind aus Holz gefertigt und sehen noch – bis auf die erste Bemalung, richtig gut aus. Der Verkehr läuft, dank der Bauampeln, die den Andrang der Fahrzeuge mittels Kamera freischalten, problemlos. Die Prognose des Verkehrsstaus hat sich nicht bestätigt.
Bald beginnt die Schule wieder. Auch hier hat sich in der schulfreien Zeit viel ereignet. Die Container für die Horte am Reesenbüttler Redder sind auf den Ansturm der Kinder vorbereitet.
Bei der Kita Erlenhof war vor den Sommerferien Richtfest, für die Erweiterung der Grundschule am Schloß steht ein weiteres Richtfest im September bevor.
Die Politik nimmt ihre Arbeit nach der Sommerpause mit neuem Schwung wieder auf. Es stehen wichtige Entscheidungen an, zum Beispiel die Überarbeitung des Flächennutzungsplans und die Barrierefreiheit der Bahnhöfe. Wir von der WAB wünschen uns Anregungen der Ahrensburger, daher werden wir zu gegebener Zeit zu einer Diskussionsrunde einladen und hoffen auf rege Beteiligung.
Allen aus dem Urlaub gekommenen wünscht die WAB einen guten Start in das Arbeitsleben.
Gabriela Schwintzer für die WAB
Am 02.Juli stellten unsere Stadtplaner den Entwurf eines Flächennutzungsplans 2030 (FNP) öffentlich vor. Im Kern geht es darum festzulegen, wo und in welchem Ausmaß die Stadt bis 2030 zusätzliche Wohn- und Gewerbegebiete vorsieht.
Laut Entwurf soll Ahrensburg bis 2030 um ca. 0,5% pro Jahr bzw. um insgesamt 2 700 Einwohner wachsen. Da gleichzeitig die Haushaltsgröße sinken wird, ergibt sich daraus ein Mehrbedarf von 2400 Wohneinheiten oder 15% des heutigen Bestands. Diese Annahmen sind aus Sicht der WAB plausibel. Ahrensburg braucht den gezielten Zuzug von Familien und jungen Leuten, um die Strukturen unserer Stadt in Balance zu halten und das Angebot an Schulen, KiTas, Vereinen etc. aufrechterhalten zu können
Allerdings sollen diese zusätzlichen Wohneinheiten, wenn es nach den Planern geht, fast ausschließlich durch neue Wohngebiete am Rande der heutigen Siedlungsräume entstehen. Bestes Beispiel ist der Vorschlag „Erlenhof-Nord“ mit 600 Wohneinheiten. Dieses Vorgehen unterstützt die WAB nicht und es entspricht auch nicht den Zielen des „Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK)“ von 2010.
Die WAB fordert daher, den Schwerpunkt auf Innenverdichtung, also der Verdichtung bestehender Wohngebiete und der Aufwertung bisher nicht gut genutzter innenstadtnaher Flächen, zu legen. Dies soll ergänzt werden durch die im Entwurf empfohlene Bebauung unserer Siedlungssäume am Starweg, Ginsterweg, Spechtweg, Vogelsang, Kastanienallee, Fannyhöh, Am Neuen Teich etc.
Wir müssen dabei darauf achten, dass bezahlbarer Wohnraum für Familien entsteht. Aktuelle Fehlentwicklungen wie am Erlenhof, wo der Baugrund bis zu 400 €/qm kostet, müssen vermieden werden. Ein Schlüsselprojekt könnte dabei die Bebauung des städtischen Grundstücks am Mühlenredder sein, wo 200 geförderte Wohnungen entstehen könnten, die fußläufig an die Innenstadt und die städtische Infrastruktur angebunden sind. Dies ist der beste Weg, unnötige Landschaftsversiegelung zu vermeiden, die bestehende Infrastruktur auszulasten und den innerstädtischen Verkehr zu minimieren.
Helfen Sie uns, die Zukunft unserer Stadt zu gestalten. Beteiligen Sie sich an den Debatten über den FNP im Herbst.
Der demografische Wandel greift nach Ahrensburg. Die Bevölkerung überaltert und junge Familien mit Kindern sollen den Wandel aufhalten um in unserer schönen Stadt leben. Doch dazu benötigen die Familien Einkommen. Meist müssen oder wollen Mütter und Väter einer kleinen Familie arbeiten, für die Kinder werden daher Kindergarten- und Hortplätze für teilweise ganze Tage benötigt.
Die Entscheidung für den Bau eines neuen Kindergartens ist uns bei dem Projekt Erlenhof leichtgefallen, da dort ein neues Grundstück zur Verfügung stand. Das Gebäude ist im Entstehen. Wir verfolgen den Baufortschritt und hoffen auf rechtzeitige Fertigstellung, damit sich dieses Gebäude im nächsten Jahr mit Leben füllt.
Die Grundstückskapazität ist damit erschöpft. Umso erfreuter waren wir vom zuständigen Sozialausschuss, dass sich mit dem Gemeindehaus der St.-Johannes-Gemeinde ein neuer Standort für den dringend benötigten Hort auftat. Die Stadt Ahrensburg benötigt ca. 75 – 80 Hortplätze nach den Sommerferien. Der Zeitdruck ist da, die Kirche signalisierte Verhandlungsbereitschaft. Das Gemeindehaus sollte per Erbpachtvertrag für 99 Jahre durch die Stadt nutzbar sein, obwohl die Hortplätze an dieser Stelle nur für die nächsten ca. 5 bis 6 Jahre erforderlich würden, eine spätere Verfügung für soziale Zwecke wurde erhofft. Dieser Vertrag ist jedoch wegen nicht zeitig vorgewiesener Rechtssicherheit der Kirche nicht entstanden.
Die Zeit drängt, da der Hort zum August dieses Jahres belebt sein soll und die Kinder schon angemeldet sind. Jetzt wird ein Containerdorf entstehen. Wir von der WAB sind zufrieden, diese 2te Lösung befürwortet zu haben, falls kein Vertrag mit der Kirche zustande kommt. Wir hätten den Vertrag gewünscht, damit das Gebäude für die Allgemeinheit erhalten bleibt. Die Containerlösung war die nächst favorisierte. Die WAB ist guten Mutes, Container sind besser, als keine Unterbringungsmöglichkeiten für die Kinder und Koppelverträge mit der Kirche benötigen wir nicht mehr. Es muss für eine Zeit gehen und wir hoffen, dass alles noch rechtzeitig fertig wird um nach den Sommerferien den Hort-Alltag beginnen zu können.
Gabriela Schwintzer für die WAB
Im kommenden Hauptausschuss wird die WAB zusammen mit den Grünen einen Antrag für die Einführung des sogenannten „Anonymisierten Bewerbungsverfahrens“ vorlegen.
Ein kurzer Blick auf Namen, Geschlecht oder Alter reicht oft, um eine Bewerbung auszusortieren. Beim anonymisierten Bewerbungsverfahren wird in der ersten Stufe des Auswahlverfahrens auf Angaben wie Name, Geburtsdatum oder Herkunft verzichtet, so dass ausschließlich die Qualifikation der Bewerbenden zählt. So werden nachweislich die Chancen insbesondere für Frauen, Ältere oder auch Menschen mit Migrationshintergrund auf eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhöht.
Grundlage des Auswahlverfahrens ist ein passgenau erstellter anonymisierter Online-Bewerbungsbogen, der nur Kompetenzen, Qualifikation, Erfahrung und Motivation erfasst. In der zweiten Stufe erhalten die Personalverantwortlichen die kompletten Unterlagen und können sich auf das Vorstellungsgespräch wie üblich vorbereiten.
Das Verfahren bietet auch Vorteile für die Verwaltung, da der Fokus auf die Qualifikation die Qualität des Auswahlprozesses erhöhen kann. Rechtlich bietet dieses Verfahren mehr Sicherheit, dass die Verwaltung bei der Auswahl nicht gegen das „Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG)“ verstößt.
Die Verwaltung sollte Vorbild der WAB sein und künftig anonyme Bewerbungen ohne Angabe von Namen, Alter, Geschlecht, Religion, Familienstand, Anschrift, Foto, Nationalität und Geburtsort zulassen und möglichst anwenden.
„Wir haben hier die Chance ein Vorbild zu sein, indem wir die Vorschläge der Antidiskriminierungsstelle umsetzen.“ so Dustin Holzmann Stadtverordneter der WAB.
Testläufe unter anderem beim Bundesfamilienministerium, der Stadtverwaltung Celle und namhaften Unternehmen waren erfolgreich.
Der Antrag wird am Montag den 19.05.2014 im Peter-Rantzau-Haus, Manfred-Samusch-Str.9, R. 4.