Wir spüren jeden Tag, wie marode unser Straßennetz ist. Dies ist nicht nur ein subjektives Gefühl, sondern eine objektive Tatsache.
Eine unabhängige Studie aus 2010 bestätigt den desaströsen Zustand unseres Straßennetzes. Unsere Straßen sind durchschnittlich 30 Jahre alt und wurden nur ungenügend gepflegt. 2 von 3 Straßen sind in einem schlechten oder unhaltbaren Zustand, weil das Budget für laufende Unterhaltung der Straßen seit Jahren viel zu niedrig ist.
Zusätzlich brauchen wir für Sanierung und Erneuerung pro Jahr ca. 4 Mio € an Investitionen. In den letzten Jahren ist unsere Investitionstätigkeit für Gemeindestraßen jedoch praktisch zum Erliegen gekommen und es sind bis 2017 keine Mittel vorgesehen.
Wollte man die verschobenen Investitionen und unterlassenen Instandhaltungen nachholen, so käme man auf die gewaltige Summe von ca. 50 Mio €. Das ist natürlich ohne Bundeshilfen nicht finanzierbar. Daher können wir nur Schritt für Schritt daran arbeiten, den Zustand der wichtigsten Straßen zu verbessern und den Kollaps zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger Ahrensburgs zu vermeiden.
Auf Antrag der WAB hat die Stadt daher beschlossen, zusätzliche Haushaltsmittel von 0,25 Mio € in 2014 und voraussichtlich 0,5 Mio € ab 2015 für Unterhaltung der Straßen zur Verfügung zu stellen. Diese zusätzlichen Mittel sollen anhand einer Prioritätenliste zielgerichtet dort eingesetzt werden, wo die Not am größten ist.
Angesichts der benötigten Mittel von ca. 50 Mio € ist dieser Notfonds nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber es ist immerhin ein erster Schritt auf einem langen und steinigen Weg.
Marode Straßen sind nicht nur ein Ärgernis für die Bürger und eine Herausforderung für Stoßdämpfer. Intakte Verkehrsanbindungen und eine moderne Infrastruktur stehen ganz oben auf der Liste der Standortfaktoren für Gewerbeansiedlungen. Es macht keinen Sinn, ein modernes Gewerbegebiet am Beimoor zu bauen, wenn dies umgeben ist von maroden und überlasteten Straßen.