Auf Dauer nicht mehr auszugeben als man einnimmt, erscheint wie eine Binsenweisheit. Und doch gibt es in Ahrensburg viele Politiker, die diese Regel bei der Verwaltung öffentlicher Gelder nicht akzeptieren. Nach einer dramatischen Neuverschuldung um 25 Mio € in 2009/2010 konnten wir dank unerwartet hoher Steuereinnahmen in 2011-2014 die Schulden leicht zurückführen, aber diese eher zufällige Konsolidierungsphase ist nun vorbei.
Der aktuelle Haushaltsentwurf Ahrensburgs sieht vor, dass die Stadt in 2015 6 Mio € mehr ausgeben wird als sie einnimmt. Bis zum Jahr 2018 soll unsere Verschuldung gar auf atemberaubende 41 Mio € steigen. Versucht man, diesen Trend zu hinterfragen erfährt man, warum Projekt A unverzichtbar sei, Projekt B alternativlos und Projekt C sowieso.
Aber brauchen wir wirklich mehr Personal in der Verwaltung und 4,50m breite Radwege? Müssen die Kosten für die Pflege unserer Parks Jahr für Jahr steigen? Brauchen wir für jedes Projekt teure externe Berater? Kommunales Haushalten ist ein stetiges Ringen um den bestmöglichen Einsatz knapper öffentlicher Mittel Es geht darum, was wir uns leisten können und nicht was wir uns leisten wollen!
Ein Besuch im Ruhrgebiet gibt einen Eindruck von den Folgen finanziellen Versagens. Überschuldete Kommunen „sterben von Innen“. Die öffentliche Infrastruktur verschwindet und mit ihr Unternehmen, Arbeitsplätze und die jungen Menschen.
Ahrensburg ist derzeit noch vergleichsweise solide aufgestellt, aber wenn wir 2018 mit 41 Mio € verschuldet sind, wie im Haushaltsentwurf vorgesehen, kann uns eine Erhöhung des Zinsniveaus oder die Abwanderung wichtiger Unternehmen schnell in eine prekäre Lage bringen.
Um dieses Risiko zu vermeiden, wird die WAB weiter für sparsame Haushaltsführung kämpfen. Es geht um die Zukunft unserer Stadt und unserer Kinder, die unsere Schulden sonst bezahlen müssen.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein schönes und sparsames Weihnachtsfest und ein finanziell erfolgreiches neues Jahr.
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