Im letzten WAB-Beitrag vom 14. Juli beschrieb ich den Zielkonflikt zwischen dem Ausbau der Infrastruktur und dem Klimaschutz und habe auf die Fragwürdigkeit des Baus der Tiefgarage hingewiesen. Schon bei der Produktion des benötigten Betons würden sehr große Mengen CO2 freigesetzt. Deswegen freuen wir von der WAB uns, dass wir mit CDU und Grünen nun beschlossen haben, aus vielfältigen Gründen auf die Tiefgarage zu verzichten.
Dies gibt uns den finanziellen Spielraum, forciert in die Produktion von grünem Strom durch Photovoltaik auf den Dächern der öffentlichen Gebäude zu investieren. Die Stadt verbraucht pro Jahr 2,5 Millionen kWh Strom in Schulen, Kitas, Rathaus und so weiter. Ziel ist es, diesen Strom zukünftig selber zu produzieren, also auf unseren Dächern insgesamt so viel Strom zu erzeugen, wie wir in den Gebäuden verbrauchen. Das ist keine Utopie, sondern kann geschafft werden, wenn die Politik die Ressourcen zur Verfügung stellt.
Auf dem Neubau der Grundschule Am Aalfang können wir für 104 000 Euro eine Photovoltaik installieren, die pro Jahr 64 000 kWh Strom erzeugt. Das sind 22 000 kWh mehr, als die Schule verbraucht, die ins öffentliche Netz eingespeist werden. Die Investition amortisiert sich je nach dem Verlauf der Strompreise und anderer Faktoren in 12-20 Jahren bei einer Lebensdauer der Module von etwa 30 Jahren. Solche Anlagen unterstützen also die Klimawende und ergeben eine risikolose Rendite für die Stadt.
Um den eingangs erwähnten Gesamtverbrauch von 2,5 Millionen kWh Strom selbst zu erzeugen, bräuchten wir nach heutigem Stand der Technik 40 Installationen der Größe wie am Aalfang. Das wird seine Zeit brauchen, aber es ist erreichbar. Die WAB hat im Umweltausschuss einen entsprechenden Antrag gestellt, der den Bau der ersten 4 von 40 Anlagen starten und finanzieren soll. Wenn Sie mit uns über das Thema diskutieren wollen, erreichen Sie uns unter
Peter Egan, 25. August 2021
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