Drohendes Finanzdesaster in Ahrensburg

VonPeter Egan

Drohendes Finanzdesaster in Ahrensburg

Alle Ahrensburger wissen es. Unsere Straßen sind überaltert, unsere Schulen teilweise marode, wir haben zu wenig Sporthallen. Woran liegt das?  Bund und Land brüsten sich mit kostenträchtigen Reformprogrammen, aber verweigern den Gemeinden ausreichende und verlässliche Einnahmen. Aus der Co-Finanzierung der Schulen oder Sportanlagen hat sich das Land zurückgezogen.

Verglichen mit 2019 sinken Ahrensburgs Steuereinnahmen in 2021 um 8 Mio. Gleichzeitig steigen die Kita-Kosten im Zuge der Landesreform um 3 Mio, was den Eltern in Form niedrigerer Beiträge zugutekommt,  aber von der Gemeinde zu tragen ist. Die Offenen Ganztagsschulen, die eine gute Sache sind, kosten uns im Endausbau 2 Mio mehr als die bisherigen Horte. Zu allem Überfluss werden die Gesetze immer komplizierter, so dass wir unseren Personalstand im Rathaus um gut 5% pro Jahr erhöhen müssen, was 3 Mio Mehraufwand bedeutet.

Unsere finanziellen Reserven von ehemals 20 Mio wurden in den letzten zwei  Jahren fast verbraucht. Die Pläne für 2022/23 verheißen nichts Gutes. Unsere laufenden Einnahmen sind geringer als unsere laufenden Ausgaben für Personal und Unterhaltung der Gebäude und Straßen, so dass wir geplante Investitionen von 50 Mio vollständig  über Kredite finanzieren müssten.

Keine Reserven, Verluste im Tagesgeschäft und viel zu hohe Investitionen, das ist für die Finanzen der Stadt der perfekte Sturm. Im Finanzausschuss habe ich meinen Kolleg*innen präsentiert, dass wir, wenn wir alle aktuell bekannten Wünsche erfüllen wollen, bis 2031 etwa 200 Mio investieren müssten, finanziert durch 210 Mio Kredite, die wir niemals zurückzahlen können. Allein die Last für Zinsen und Tilgung wird uns erdrücken.  Niemandem wird es gefallen, aber wir müssen uns von vielen Projekten verabschieden, wenn wir unsere Stadt nicht in ein Desaster steuern wollen. Viele Wünsche sind verständlich, aber unsere Mittel sind endlich. Solange Bund und Land die Gemeinden nicht adäquat finanzieren, können wir uns die Modernisierung unserer Infrastruktur nicht leisten. Wenn Sie Fragen dazu haben, melden Sie sich gerne bei mir unter

Über den Autor

Peter Egan editor

Fraktionsvorsitzender. Stadtverordneter. Vorsitzender des Finanzausschusses. Ausschussmitglied im Hauptausschuss.

Schreibe eine Antwort