Die verheerenden Zustände in Afghanistan, Syrien, Irak und anderen Krisenländern haben zu einem starken Anstieg der Flüchtlinge geführt, die bei uns Schutz vor Verfolgung und eine neue Zukunft suchen. Nach einem festgelegten Schlüssel werden die Flüchtlinge auf die Gemeinden verteilt, so dass die Hilfe solidarisch von uns allen erbracht wird. Um die Flüchtlinge vertretbar unterzubringen plant Ahrensburg den Bau weiterer Flüchtlingsunterkünfte am Reeshoop, an der Langen Koppel und, als neuen Standort, am Ahrensburger Kamp.
Während die Anwohner nahe der bereits bestehenden Standorte einer Erweiterung der Kapazitäten gelassen entgegen sehen, wehren sich einige Anwohner am Ahrensburger Kamp gegen den Bau einer Flüchtlingsunterkunft für maximal 25 Flüchtlinge in ihrer Nachbarschaft. Die Argumente reichen von Angst um ihre Kinder bis zur Sorge, dass der Wert ihrer Immobilie sinken könnte.
Die WAB meint, dass bei der Betreuung und Integration der Flüchtlinge solidarisches Verhalten aller Bürger gefragt ist. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass Flüchtlinge die Sicherheit der Anwohner gefährden oder das nachbarschaftliche Zusammenleben beeinträchtigen könnten. Im Gegenteil, das stabile, soziale Umfeld der Siedlung bieten vielfältige Möglichkeiten, den Flüchtlingen auf dem Weg in unsere Gesellschaft zu helfen, besonders, wenn sich dort entsprechende Paten bereit finden würden.
Andererseits haben wir Verständnis für manche erschrockene Reaktion betroffener Nachbarn. Die Verwaltung hat es wieder einmal versäumt, die Bürger rechtzeitig zu informieren, einzubinden und nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Der Plan für die Unterkunft am Ahrensburger Kamp wurde am 25.03. veröffentlicht und sollte in aller Eile am 14.04. im Sozialausschuss beschlossen werden. Erst nach Protesten von Bürgern und Politik wurden ein Erörterungstermin und die Verschiebung der Entscheidung auf Mitte Mai beschlossen. Die WAB setzt sich dafür ein, gemeinsam die Lage zu beruhigen und die bestmögliche Lösung zu finden. Die bisher vorgeschlagenen Ausweichmöglichkeiten werden geprüft; doch ist zu bedenken, dass die geplanten Kapazitäten schon jetzt mittelfristig kaum ausreichen werden.
Nicht jeder Anwohner wird – auch nach der Erörterung – von einer unausweichlichen Baunotwendigkeit überzeugt werden können, aber wir setzen auf die Mehrheit der besonnenen und empathischen Familien im „Redder“, die den Flüchtlingen signalisieren. „Ihr seid uns willkommen!“
Hinner Schmick / Gabi Schwintzer
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