Vor drei Wochen haben die Ahrensburger ihre neuen Stadtverordneten gewählt. Nach einem intensiven, manchmal kontroversen, aber fair geführten Wahlkampf fragt man sich, welche Botschaft dieses Ergebnis für die Lokalpolitiker hat.
Auf den ersten Blick fällt auf, dass die Gewinne oder Verluste von CDU, SPD, Grünen und FDP gegenüber der Kommunalwahl 2013 in Ahrensburg fast identisch waren mit den landesweiten Trends. Es ist daher nicht leicht, den Einfluss spezifisch Ahrensburger Themen auf das Ergebnis zu beschreiben.
Die WAB hat sich in der nun 6 Fraktionen umfassenden Stadtverordnung gut behaupten können. Wir fühlen uns bestätigt, dass wir als unabhängige und pragmatische lokale Wählergemeinschaft eine wichtige Rolle in der Kommunalpolitik spielen. Die Wahl ist vorbei, aber die Probleme der Stadt bestehen weiter.
Seit 2013 wurde die Betreuungskapazität in unseren Kindergärten, Krippen und Horten um 60% erhöht, aber durch Zuzug, steigende Geburtenraten und gestiegene Betreuungsansprüche können wir die Nachfrage nach Betreuungsplätzen derzeit nicht decken. Unserer Schulen werden Zug um Zug renoviert und ausgebaut, aber die Herausforderungen durch neue Lernkulturen und Inklusion bleiben gewaltig. Es wird Zeit brauchen, die aktuellen Mängel zu überwinden, aber hier sind sich alle Fraktionen einig.
Viel schwieriger wird die Lösung unserer Verkehrsprobleme und der Stadtentwicklung. Obwohl es in der Vergangenheit immer Mehrheitsoptionen für CDU/SPD oder CDU/Grüne gab, haben Konkurrenzdenken und fehlende Kompromissbereitschaft zu Stillstand auf breiter Front geführt.
Die WAB bietet sich, wie auch in der Vergangenheit, als konstruktiver und pragmatischer Partner an. In der Verkehrspolitik kämpfen wir für stärkere Förderung von Radverkehr und ÖPNV, aber wir dürfen den Erhalt und Ausbau von Straßen nicht vernachlässigen, weil Bürger und Unternehmen auf individuelle Mobilität beruflich und sozial angewiesen sind.
In der Stadtentwicklung wollen wir uns in den nächsten Jahren auf die Schaffung von Wohnraum durch zentrumsnahe Verdichtung konzentrieren, aber die Stadt braucht auch Angebote für Familien, die am Stadtrand mit Garten leben wollen.
Wir haben keine Patentlösungen und sind daher auf den Dialog mit Ihnen angewiesen. In den kommenden Jahren werden wir regelmäßig Veranstaltungen anbieten, in denen wir mit Ihnen ins Gespräch kommen wollen, immer auf der Suche nach der besten Lösung für unsere Stadt.
Peter Egan, WAB-Fraktion
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